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Es ist kein Geheimnis, dass gerade Spielautomaten einen hohen Suchtfaktor haben und die meisten Spiels\u00fcchtigen an Automaten spielen und nicht etwa Roulette oder Blackjack. Das liegt in der Natur der Spielautomaten. Bevor wir aber einen Zusammenhang herstellen k\u00f6nnen m\u00fcssen wir uns anschauen was<\/em> uns eigentlich s\u00fcchtig macht. Unser K\u00f6rper kann nach allem m\u00f6glichen s\u00fcchtig werden: Essen, Drogen, Alkohol, Coffein, Spielen, Sex, Geld, Sport, usw. Manche sind weniger schlimm, manche gravierender. Wenn du die Wahl h\u00e4ttest w\u00e4rst du wom\u00f6glich lieber Sport- als Drogens\u00fcchtig. Oder Coffein- statt Spiels\u00fcchtig. Aber wir k\u00f6nnen es uns nicht aussuchen. Es ist eher so dass das unsere Hormone \u00fcbernehmen. Ein Hormon spielt dabei eine entscheidende Rolle: Dopamin. Das ist das Hormon das im Gehirn ausgesch\u00fcttet wird wenn wir nach Belohnung suchen. Es motiviert uns etwas bestimmtes zu machen. Wenn wir es dann machen erleben wir einen Dopamin-Rausch. Dopamin wird allerdings nur bei bestimmten T\u00e4tigkeiten ausgesch\u00fcttet die man am besten mit „Vergn\u00fcgen“ beschreibt. Also alles was Spa\u00df macht eigentlich. Neben Dopamin gibt es noch ein anderes Hormon namens Serotonin, das man am ehesten mit „Gl\u00fccklichsein“ beschreiben kann. Serotonin wird ausgesch\u00fcttet wenn man mit etwas zufrieden ist. Zum Beispiel wenn man in einer Gruppe aktiv ist und ein bestimmtes Ziel verfolgt, wenn man anderen hilft oder sein Kind zusieht wie es die ersten Schritte macht.<\/p>\n Man m\u00f6chte meinen dass man beides haben kann: Spa\u00df und Gl\u00fcck. Dopamin und Serotonin. Zu einem gewissen Grad stimmt das auch. Nur weil man zufrieden mit seinem Leben ist hei\u00dft das nicht dass man sich keinen guten Wein am Roulettetisch genehmigen darf. Es ist aber so dass beide Hormone im Gehirn den gleichen Weg beschreiten. Man k\u00f6nnte also sagen, dass beides nicht gleichzeitig ausgesch\u00fcttet werden kann. Ein weiteres Problem ist, dass Dopamin einen abnehmenden Grenznutzen hat – soll hei\u00dfen: du brauchst immer mehr davon um den gleichen Effekt zu erzielen. Deswegen landest du auch irgendwann bei 5 Tassen Kaffee statt einer. Oder bei 10\u20ac Einsatz statt 1\u20ac. Oder bei einem anderen Sexpartner. Das gr\u00f6\u00dfte Problem ist dann aber folgendes: je mehr Dopamin du aussch\u00fcttest um den gleichen Effekt zu erzielen, desto weniger Platz ist f\u00fcr Serotonin.<\/p>\n Damit hast du auch schon die Erkl\u00e4rung warum jede Form von Sucht nicht gl\u00fccklich macht. Oder warum viel Dopamin langfristig nicht gl\u00fccklich macht. Jemand der 3 Frauen gleichzeitig am Laufen hat, sich jeden Abend die Nase vollkokst und tausende von Euro im Casino verzockt ist kaum auf Dauer gl\u00fccklich oder zufrieden. Er wird auch nicht daran denken sich zur\u00fcck zu lehnen und eine Familie zu gr\u00fcnden. Ihm geht es nur darum noch mehr Dopamin aussch\u00fctten zu k\u00f6nnen. Daher braucht er irgendwann 4 Frauen, doppelt so viel Koks und muss noch mehr im Casino setzen.<\/p>\n Um jetzt aber wieder zu den Spielautomaten zur\u00fcck zu kommen: Sie sind ideal geeignet f\u00fcr eine Dopamin-Aussch\u00fcttung. Im Grunde ist es \u00e4hnlich wie ein Glas Cola oder ein Quickie zwischendurch. Sie bieten dir dieses schnelle Dopamin weil sie schnell sind und innerhalb von Sekunden Gewinne liefern k\u00f6nnen, die Gewinne meist zelebriert werden (selbst wenn es oft gar keine tats\u00e4chlichen Gewinne sind, siehe Losses Disguised as Wins<\/a>), du Belohnung von au\u00dfen erh\u00e4ltst (und nicht von innen) und sowohl Gewinne als auch Verluste oft nur von kurzer Dauer sind. Das sind ideale Bedingungen f\u00fcr eine hohe Dopamin-Aussch\u00fcttung. Und die kann eben s\u00fcchtig machen – genauso wie Rauchen, Alkohol, Sex, Zucker, usw. Der Effekt ist im Grunde der Gleiche.<\/p>\n Aber wie kannst du das verhindern?<\/strong><\/p>\n Wie kannst du von vornherein verhindern spiels\u00fcchtig zu werden? Der beste Rat den ich geben kann ist der sich dessen bewusst zu werden. Damit hast du jetzt bereits den ersten Schritt getan. Du wei\u00dft jetzt was Dopamin ist und wie gef\u00e4hrlich es sein kann. Und du wei\u00dft auch dass es mit einem anderen Hormon namens Serotonin konkurriert. Letzteres macht dich gl\u00fccklich und zufrieden, ersteres bringt dir nur kurzes Vergn\u00fcgen. Was du langfristig tun musst ist Dopamin grunds\u00e4tzlich zu vermeiden. Wenn du jetzt bereits rauchst, am Feierabend trinkst, dir t\u00e4glich gewisse Webseiten im Internet anschaust, drei Kaffees brauchst um den Tag zu \u00fcberleben und gerne mal S\u00fc\u00dfes isst ist das ungef\u00e4hr so als w\u00fcrdest du im zweiten Gang auf der Autobahn fahren. Du brauchst eine Menge Sprit und f\u00fcr deinen Motor geht das nicht lange gut. Was du machen musst ist grunds\u00e4tzlich an deinem Dopamin-Konsum zu arbeiten. Du wei\u00dft jetzt was alles zu einer Dopamin-Aussch\u00fcttung f\u00fchrt. Schr\u00e4nke es so gut wie m\u00f6glich ein. Auch wenn manches hart sein wird und du dich nur St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck \u00e4ndern kannst. Aber das ist unbedingt erforderlich um daf\u00fcr nicht anf\u00e4llig zu werden.<\/p>\n Der n\u00e4chste Schritt ist Serotonin auszusch\u00fctten. Unternehme mehr in Gruppen, versuche auch mit einfachen und allt\u00e4glichen Dingen zufrieden zu sein (zum Beispiel deinem alten Golf 4 obwohl du dir einen Audi A5 w\u00fcnschst) und mache etwas f\u00fcr andere. Das k\u00f6nnen einfache Spenden sein, Freiwilligendienste oder auch wenn du im Internet anderen hilfst z.B. in einem Gebiet in dem du dich gut auskennst.<\/p>\n Dopamin runterfahren und Serotonin hoch – das ist ein simples Rezept um gegen jegliche Aktivit\u00e4t die Dopamin in deinem Gehirn aussch\u00fcttet „resistenter“ zu werden. Du wirst dir trotzdem mal eine Cola, ein Glas Gin Tonic oder einen Besuch auf gewissen Websiten g\u00f6nnen, aber du hast weniger Verlangen danach. Du wei\u00dft, dass du es in Ma\u00dfen konsumieren musst weil du sonst immer mehr davon brauchst. Du wirst dann gleichzeitig ein weniger starkes Bed\u00fcrfnis haben an Spielautomaten zu spielen.<\/p>\n Wenn du aber wei\u00dft, dass du anf\u00e4llig bist habe ich noch einen Tipp:<\/p>\n Spiele lieber live Roulette oder Blackjack (online oder am besten in einem richtigen Casino) als an online Spielautomaten. Du hast bei diesen Spielen einen Gruppeneffekt. Du spielst gemeinsam mit anderen gegen das Casino, du hast keine Kontrolle \u00fcber die Geschwindigkeit und du wirst nicht mit blinkenden Symbolen f\u00fcr einen Gewinn belohnt. All das tr\u00e4gt dazu bei dass weniger Dopamin ausgesch\u00fcttet wird. Teilweise wird sogar Serotonin dabei sein. Wenn dem so ist wird es kaum m\u00f6glich sein s\u00fcchtig zu werden…<\/p>\n