Zufall und Einsatzrisiko, dazu enorme Chancen auf hohe Summen, das sind seit Anbeginn der Automaten Geschichte die entscheidenden Bestandteile für diese Form des Glücksspiels. Noch vor der eigentlichen Erfindung der Slot Machine gab es Spielgeräte, die arbeiteten quasi wie ein Roulettetisch und ließen dem Zocker die Wahl der Farbe, die dann über eine Scheibe per Handgriff in Gang gesetzt wurde. Das Konzept und die Mischung aus zufälliger Auswahl plus Gewinnmöglichkeit stand Pate bereits im 19. Jahrhundert und bevor die eigentlichen Spielautomaten erfunden worden mit Walze und Gewinnlinie gab es zum Beispiel Geschicklichkeitsspiele, verwandt mit dem Flipper und ähnliches, zumal Geldgewinne an Maschinen gerade in Deutschland und Europa ohnehin strengstens verboten waren. Aber greifen wir nicht zu weit vor.
Nomen est omen und eine schwarze Katze
In den 1880er Jahren bauten zwei Brüder namens Caille einen Apparat mit dem Namen Black Cat, ein Gerät, das dem Zocker die Auswahl von Farben erlaubte und dafür einen Einsatz erforderlich machte. Um das Spiel in Gang zu setzen brauchte es den berühmten Griff am seitlichen Hebel und am Ende stand entweder die richtige Farbe und damit ein Gewinn oder eben eine Niete. Dieser erste Spielautomat der Gebrüder Caille fand schnell Zustimmung, gerade auch in den adligen und großbürgerlichen Kreisen und das Gerät wurde sogar pompös geschmückt, ausgestattet, ausgestaltet.
Zugleich entwickelte sich, auch das gehört in die Geschichte der Automatenspiele, die berüchtigte Bezeichnung des „Einarmigen Banditen“: Aufgrund der zwar hohen, aber äußerst unsicheren Gewinnaussichten verloren viele Leute schnell viel Geld und die Bezeichnung, nomen est omen, hat sich dann auch ohne Unterbrechung bis ins heutige Las Vegas erhalten.
Ein deutscher Erfinder namens Charles Dezember Fey
Dieser Tüftler und Ingenieur ist zweifellos der eigentliche Begründer der Slots, schließlich war die erwähnte Black Cat eher noch eine Vorstufe mit Farben und Scheiben, ist also nur indirekt verwandt mit heutigen Casino Spielen. Der aus Deutschland stammende Fey entwickelt im Jahre 1887 ein Geldspielgerät mit drei Walzen, allerdings wohl eher zufällig und wohlgemerkt auch als Laie! Dieser neugierige Deutsch – Amerikaner, der selber gern zockte, Maschinen aufschraubte zum Spaß und aus Interesse, bis ihm eines Tages die Idee kam für das Prinzip des bis in unsere Tage quasi unverändert gebliebenen Spielautomaten.
Fey musste dabei zunächst ein mechanisches Problem lösen: Die Slots der damaligen Zeit drehten sich mit Kartenbildern und Walzen, stießen aber regelmäßig an ihre Grenzen, weil die theoretisch unzähligen Kombinationen für die Mechanik dieser Automaten einfach nicht zu steuern waren. Der Erfinder vereinfachte dies, wählte drei Walzen und fünf Bilder, von denen das Pic mit der Liberty Bell dann auch Namensgeber für diese erste echte Slot Machine wurde. Schnell wurde die Erfindung bekannt und populär, allerdings hatte der findige Tüftler die Patentanmeldung nicht hinbekommen und so wurde die Slot Machine Allgemeingut und in Windeseile von anderen Herstellern dem Prinzip nach einfach kopiert. Die Liberty Bell Automaten wurden vermietet an Kneipen, Casinos, Saloons und 1910 gelang Charles Dezember Fey mit der ersten Fruit Machine ein weiterer Meilenstein im Glücksspiel.
Von Kaugummi Automaten und dem Ende der Mechanik
In Amerika rochen offenbar viele Geschäftsleute die Möglichkeit, mit dem Zocken gerade an Slot Machines viel Geld zu verdienen und so bauten beispielsweise die Herren Pitt und Sittmann einen Automaten, der nach dem Prinzip vom heutigen Videopoker funktioniert. Allerdings gab es hier keine Gewinne in Geld, sondern Sachpreise und es gibt einige sehr lesenswerte Berichte, wie gerade diese Geräte verhältnismäßig oft zugunsten der Aufsteller manipuliert wurden. Auch der Operator Bell ist in diesem Zusammenhang zu nennen, ein Slot, der von Herbert Mills erfunden wurde. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts standen diese Geräte in vielen Kneipen, beim Tabakverkäufer, doch dann kam es zum vorübergehenden Verbot der Geldspielautomaten und es ließen sich für eine Zeitlang nur Kaugummis herausholen. Damit einher geht übrig die Erfindung des aus Spielhalle und Online Casino bekannten „BAR“ Symbols, das war schlicht das Logo des betreffenden Produzenten, der Bell – Fruit Company.
Anfang der 60er Jahre schließlich erblickte er erste elektromechanisch betriebene Automat das Licht der Welt. Nun gab es die Möglichkeit des Knopfdrucks, aber meistens bauten die Hersteller einen Hebel mit dran an die Geräte, aus Nostalgiegründen und weil Einarmiger Bandit nun mal die Bezeichnung für Spielautomaten geblieben ist. Der elektromechanisch betriebene Money Honey zahlte einiges an Münzen aus und wurde bald durch vollständig elektronisch arbeitende Walzenspiele abgelöst. Damit einher ging auch der Einbau von Zufallsgeneratoren, die wirklich zufällige und kaum zu manipulierende Ergebnisse beim Spielen garantieren.
Spielautomaten im Internet und als mobiles Casino
Und schließlich entstanden mit den ersten Online Casinos Mitte der 90er Jahre die ganz großen Unterhaltungsspiele plus Gewinnchance, die heute für viele Spieler der Hauptgrund sind, um solche Internetspielhallen aufzusuchen. Unzählige Casinos und Automaten Hersteller sind am Start, dazu kommen verschiedenste Kategorien wie 3D Slots, Spielautomaten mit progressiven Jackpots, weiterhin klassische Fruit Machines, Games mit unzähligen Gewinnlinien und natürlich auch Automaten, die mit irgendeiner Lizenz berühmte Gesichter aus Film und Fernsehen auf die Walzen packen. Oft sind neben dem Drehen der Walzen auch Bonusgames vorhanden und das lässt sich mittlerweile auch alles prima mobil zocken, etwa auf dem Handy oder am Tablet, was den Unterhaltungsfaktor von Glücksspiel noch einmal beträchtlich erweitert.
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Wenn man sich das so durchliest (sehr guter Artikel übrigens) fragt man sich schon wohin das überhaupt führen soll. Also mich interessiert da eher die Zukunft der Spielautomaten anstatt der Geschichte muss ich gestehen. Kann mir vorstellen dass wir da Richtung Skill Games gehen also wo es wirklich möglich ist das Spiel zu beeinflussen und wo man nicht stur auf das Ergebnis wartet. Aber irgendwie tut sich da auch nicht viel.
Ich spielte früher viel am Geldspielautomat in unserer Dorfkneipe. Mittlerweile zokke ich mit meinen bald 60 Jahren fast nur noch auf dem Handy. Spielautomatenfreak werde ich immer bleiben.